Zeit für den Omnichannel-Shopper

Einer der größten Vorteile des Online Shopping ist die Zeitersparnis. Statt in einem Laden, kaufen viele Konsumenten lieber auf einer Online Plattform wie Amazon bequem von zu Hause und sparen sich auf diese Weise den kompletten Trip in die Stadt und zurück – ebenso wie die Fahrtkosten dafür.

Der durchschnittliche Käufer besucht rund zweimal pro Woche den Supermarkt, das fand eine Studie 2011 heraus. Besonders Frauen gehen häufiger Shoppen, laut der Studie bis zu 301 Tage im Jahr – also so gut wie jeden Tag. Natürlich häuft sich die Zeitersparnis bei diesem Konsumverhalten. Es ist an der Zeit den Online-Konsumenten ernstzunehmen und ihm die Dienste anzubieten, die er erwartet und für ein positives Shopping-Erlebnis auch benötigt.

Dazu zählt vor allem das Omnichannel-Angebot, denn Käufer wollen in der Lage sein, auf allen Kanälen Geschäfte abzuwickeln. Eine SAP Studie von 2014 fand heraus, dass rund 86 Prozent der Konsumenten heutzutage das Multichannel Angebot sogar erwarten, wenn sie bereits eine positive Erfahrung mit Omnichannel-Shopping gemacht haben.

Die Rechnung ist einfach: Immer mehr Betriebe bieten Omnichannel-Plattformen an, deshalb haben immer mehr Konsumenten eine positive Erfahrung mit dieser Art des Einkaufens und die Erwartungshaltung der Käufer steigt. Ergo sollten Betriebe, die noch keine Omnichannel Lösung für ihre Kunden anbieten, dieses Prinzip schnellstens umsetzen. Betriebe haben keine Zeit zu verlieren, denn der Wandel ist bereits in vollem Gange und ist nicht mehr aufzuhalten.

 

Diese fünf Gründe erklären, warum der Omni-Shopper kein Kurzzeit-Phänomen ist:

  1. Amazon zieht ein – und zwar in die Nachbarschaft. Der Verkaufsgigant Amazon bestimmt 43% des U.S. Online-Einzelhandels und trotzdem hat er noch nicht genug. Kürzlich hat der Online-Retail-Riese seinen ersten Store bezogen. Im Gegensatz zu den Konkurrenten, ist Amazon bereits jetzt komplett Omnichannel. Die Amazon Buchhandlung in Seattle beispielsweise hat keine Preisschilder mehr auf seinen Büchern. Stattdessen können Kunden die Buchrücken scannen. Amazon Prime Mitglieder erhalten automatisch einen reduzierten Preis.
  2. Der mobile Handel wächst. Das allgegenwärtige Internet und der zunehmende Komfort, den Konsumenten erwarten, wird den Smartphone-basierten Handel nur noch weiter anheizen. Die Onlineplattform EMarketer prognostiziert, dass bis 2020 der Umsatz der mobilen Kommerz 335,84 Milliarden US Dollar erreichen wird. Damit hätte sich diese Zahl seit 2016 verdreifacht. Smartphones machen das Omnichannel Erlebnis noch attraktiver, einfacher, wünschenswerter. Ist der Kunde bereits im Laden und kann einen bestimmten Artikel nicht finden, wird er vom Kauf in diesem Laden absehen; es sei denn, der Händler greift in den Prozess ein und macht es ihm einfacher und lohnender, im Laden zu kaufen, statt online.
  3. Lieferung am selben Tag ist immer üblicher: Amazons aggressives Marketing mit der Lieferung am selben Tag, schaltet den einzigen Vorteil aus, den ein Laden vor dem Onlineshopping gehalten hat. Die beste Chance die Einzelhändler jetzt haben, ist eine Abholung der online bestellten Waren anzubieten. 
  4. Neue Technologien machen es noch einfacher, von zu Hause zu kaufen. Das Handgefühl eines Produkts, ist ein weiterer großer Vorteil, den Läden gegenüber Online-Händlern haben. Hier könnte virtuelle Realität eine Verschiebung der Kräfte bewirken. Schon jetzt helfen einige Einzelhändler ihren Kunden mittels virtueller Realität in den Regalen zu stöbern.
  5. Online-Händler verkaufen jetzt auch Lebensmittel und Kleidung. Inmitten von Amazons Aufstieg in den Onlineshopping-Olymp, sind Supermärkte immer noch ein sicherer Hafen. Aber auch das wird sich ändern, jetzt da Amazon auch diesen Markt aktiv verfolgt. Zeitgleich bietet Trunk Club, Artikel zum zu Hause ausprobieren an und macht Kleider-Shopping damit so gut wie überflüssig. Skeptiker werden vielleicht die 1,2 Milliarden US Dollar überzeugen, die Warby Parker aus dem Optikergeschäft geschlagen hat – alles wegen des “Zuhause-Anprobieren-Prinzips”.

Die SAP Studie zeigt, dass Betriebe sich der Gefahr durch das Omnichannel Angebot gewahr sind. Dennoch verhindern festgefahrene, interne Abläufe und Systeme die Anpassung an den digitalen Wandel. Betriebe haben keine Zeit zu verlieren, in das Omnichannel-Geschäft einzusteigen, wenn sich nicht zwischen Giganten wie Amazon untergehen wollen, die das Prinzip vor Jahren verstanden und umgesetzt haben.

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